Bellow ist nicht umsonst Pulitzerpreisträger und mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet, seine ebenso aus dem Leben gegriffene wie gefühlvolle Novelle über eine nie erkaltete, einzig wahre Liebe läßt nur harte Herzen kalt. Wohl dem, der seine Beziehungen von frühester Jugend an geordnet hat, trotzdem kann hier noch einiges fürs Leben mitgenommen werden.
Harry Trellman, eine Mischung aus Chinese und Japse wird in den Brain-Trust des steinreichen und uralten Adletsky aufgenommen, sogar als bezahltes Mitglied, denn er ist in Menschendingen ein sehr guter Beobachter. Besonderen Platz in seinen Gedanken nimmt Amy Wustrin ein, deren Gatte Jay, Harrys Freund aus frühen Kindertagen, sieht gerade einer seltsamen Friedhofsumbettung entgegen.

Amys greiser Alter hat nämlich sein eigenes Grab an seinen Schwiegersohn verhökert, so dass der im Doppelgrab mit Schwiegermutter nächtigt, nun ist aber auch der Alte langsam fällig, also soll Ordnung auf den Gottesacker geschaffen werden. Mit Jays Ableben wird auch Amy wieder frei, die Harry immer noch leidenschaftlich liebt, und die ihm sein Kumpel vor etlichen Jahren ausgespannt hat.
Amy arbeitet als Mobiliargutachterin ebenfalls für die Adletskys, die wiederum von den Heisingers eine Wohnung kaufen wollen. Auch die Heisingers wissen was Probleme sind, sollte Bodo doch im Auftrag seiner Gattin von einem Killer erledigt werden, die Bösewichter wurden verknackt und die Ehe geschieden. Anschließend nahm Bodo seine Anklagen zurück und heirate seine treue Frau zum zweiten Mal, die aber darauf besteht, das auch der Mordbube freikommt.
Das kann ja heiter werden und wenn's mal wieder auf 'ne kurze Reise geht, sollte "Die einzig Wahre" an Bord sein, denn bei dieser Novelle vergeht die Zeit wie im Fluge und knapp 3 Stunden später steht der Leser wieder mit beiden Beinen auf der Erde.