Schnipsel

Comics

Zwischen Kunst, Kommerz und Kapitalanlage
Neues vom Hethke Verlag, Postfach 1170, 69246 Schönau

Eine Besprechung von Dieter Löckener

Wohl dem, der in jungen Jahren seine Comics nicht nur pfleglich behandelt, sondern vor allem auch von Papiersammlungen aller Art ferngehalten hat. Gerade die lütten Piccoloserienhelden, die sich im Urwald, auf Ritterburgen, im wilden Westen oder im Weltall prügeln durften, sind heute erstklassige Kapitalanlagen und erfreuen sich äußerster Beliebtheit, wie die zahlreichen Comicbörsen und Secoundhandläden beweisen.

Nun können sich die raren Originale nur die wenigsten leisten, hier ein paar Beispiele aus dem von Peter Skodzik und Norbert Hethke herausgegebenen Preiskatalog : Nick, der Weltraumfahrer bringts für Heft 1 auf 1.200 DM, Sigurd ist mit 1.600 DM fürs Startheft auch nicht gerade billig und für Akims neue Abenteuer müssen gar 2.000 DM investiert werden.
Da wirken sich die 2.450 DM für 27 Originalpiccolos vom Zeitungsjungen Blitz noch recht bescheiden auf den Geldbeutel aus, günstiger ist da der Neudruck des Hethke Verlages mit 400 DM, der einem Einzelpreis von knapp 15 DM pro Heftchen entspricht, der Wert hat sich binnen kurzer Zeit schon fast verdoppelt, Tendenz : weiter steigend. Frisch aus dem Druck werden zur Zeit Sigurd, Akim, Nick, Captain Micki und Raka angeboten, wobei Raka, Held des Jahres 2.000, schon nächstes Jahr hier persönlich begrüßt werden kann.

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Nicht nur Piccolos wurden dem Markt wieder zur Verfügung gestellt, sondern auch Großbände aller Art, angefangen bei den anspruchsvollen Illustrierten Klassikern, über Bessy, Ivanhoe, und Pecos Bill hin zu Tarzans kühnsten Abenteuern, für die im Original locker ein Kleinwagen hingeblättert werden müßte, aktueller Wert sage und schreibe in Worten zweiundzwanzigtausendsechshundertvierzig Deutsche Mark.

Äußerst empfehlenswert für alle Sammler sind auch die Luxusausgaben von Nick, Akim und Sigurd, ganz in Farbe als Hartcover in Kunstleder, die in regelmäßigen Abständen als limitierte Ausgaben erscheinen.

Wer sich umfassend rund um die Comicwelt informieren möchte, kann das mit dem Fachblatt Die Sprechblase für 9,80 DM alle zwei Monate bestens tun. Das etablierte Magazin stellt nicht nur alle wichtigen Neuerscheinungen vor, sondern räumt seinen Lesern auch viel Platz für eigene Beiträge ein. Daneben werden Cover von Raritäten abgebildet und als Fortsetzungscomic ist momentan Prinz Eisenherz Trumpf.

Auch bei den frühen Romanen hat sich mittlerweile was getan, denn gerade für diesen Bereich wächst der Sammlerkreis langsam aber sicher. Ähnlich der Comics wurde ein umfangreicher Preiskatalog erstellt und mit dem Nachdruck erster Raritäten der Westernkultfigur Billy Jenkins begonnen. Gelegentlich dazu mehr, nach und nach werden wir die Helden des Hethke Verlages unter besonderer Berücksichtigung des Zeichnergenies Hansrudi Wäscher in losen Folgen vorstellen.

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