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Schnipsel

Nelson De Mille - "Das Spiel des Löwen"

Eine Besprechung von Dieter Löckener

Da liegt was in der Luft bei dieser Boeing 747, sie kommt runter ohne jeglichen Funkverkehr. Am Boden des JFK wartet mit etlichen Hiwi's die Elitetruppe Guns and Hoses, bereit, einen Überläufer abzuholen. Was sie vorfinden sind Fälle für die mobile Leichenhalle, einschließlich der Piloten sind sämtliche Passagiere hinüber, durch Gas vergiftet, fragt sich, wie der große Todesvogel heil vom Himmel kam. Assad Khalil, Terrorist aus dem Nahen Osten, in Fachkreisen auch der Löwe genannt, sollte in Empfang genommen werden doch der ist verschwunden.
Zurück bleiben als Beigabe seiner Kriegserklärung an die USA die ersten 300 Toten, darunter auch zwei Agenten, jetzt mit abgeschnittenen Daumen, die der Löwe als Türöffner mitgenommen hat. Es folgt zur Erklärung eine Rückblende zu Assad's sechzehntem Lebensjahr, als er im US-Bombenhagel seine Familie verlor.
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Es war Reagens Versuch, Libyens Gaddafi zu zeigen, wo der Hammer hängt, doch die Bomben trafen nicht nur militärische Ziele. Khalil, mit der Zeit geschult in der Kunst des Tötens, will blutige Rache für den Tod seiner Brüder und Schwestern. Grausam und zielstrebig geht er vor, zunächst zerlegt er einen Cononel mit einer Axt, dann erschießt er lächelnd drei Kinder und läßt die anwesende Mutter leben.
Auch bei Glaubensbrüder gibt es keine Ausnahme, wer ihn identifizieren kann, wird hingerichtet. So ein Mann braucht einen richtigen Gegenspieler, auserkoren ist der Ex-Bulle John Corey, der in eine Sonderkommission der CIA, der Lügner beim beichten und Weltmeister im Bären aufbinden, und des FBI berufen wird. Völlig unklar ist, was der Löwe will, Manhattan mit einer Atombombe in Schutt und Asche legen, die Wasserversorgung vergiften oder die Bevölkerung mit Mikroorganismen vergiften? Oder war es nur ein Möweneinsatz, anfliegen, alles zuscheißen und sofort wieder abfliegen.
Wer mehr wissen will, muß schon selber lesen und das bei dem dicken Wälzer ziemlich ausgiebig und konzentriert. Da ist es schon hilfreich zu wissen, dass bei den knapp 900 Seiten keine Langweilige dabei ist, und dass bei manchen Sprüchen des Agenten Corey echte Freude aufkommt.

Ullstein Verlag
894 Seiten
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