Mit ins Boot kommt Dr. Palmquist, eine ganz scharfe Puppe, die neben Orgasmen auf Verbrechergehirne spezialisiert ist und sich als Sachverständige für die Verteidigung anbietet. Ihre Primatenexperimente wären der richtige Stoff für die Liga gegen Tierversuche, außerdem kann sie sich als Alternative zur Todesstrafe eine Überstellung der Verurteilten an die Wissenschaft vorstellen, sie sezieren wie Meerschweinchen, das ist doch von Nutzen.
Es dauert nicht lange, dann geht's mit Watson im Schnellgang bergab. Die Sozietät konstruiert Entlassungsgründe, seine Familie türmt und sein wichtigstes Instrument, der Computer stürzt sich zu Tode. Da kann nur noch Myrna Schweich helfen, die sich im Strafrecht auskennt und ihm in ihrer Kanzlei nicht nur Arbeitsmöglichkeiten, sondern auch leckere Joints anbietet.
Aus dubiosen Bargeldzahlungen seines Mandanten muß als erstes ein neuer Rechner her, denn sein Gegner Harper, ein Prozeßanwalt der alten Schule, ist eine technologische Niete und so hat Joe wenigstens einen kleinen Vorteil. Ob das reicht, wird der Prozeß zeigen.
Watsons Brainstorm ist genau der Gerichtsthriller, der Freude aufkommen läßt bei Lesern, denen die üblichen Schnellschüsse dieses Genres viel zu oberflächlich geschrieben sind. In aller nötigen Breite und mit einer gehörigen Portion Humor nimmt sich Dooling dieses Falles an, quasi auf Du und Du mit der Juristerei vertraut bietet er vorzügliche Unterhaltung, von der so mancher Provinzanwalt noch einiges lernen kann.