Karin wird älter, muss ins Internat bei Paderborn,
anschließend mit Blankoscheck ausgestattet, treibt ihr Arsch die Gastarbeiter
in Essen aus den Baulöchern, bevor Said zugreift und sie nach Kairo schafft,
Affen und die Sudanesin Galila inklusive. Da kommt endlich mal ans Tageslicht,
wie professionelle Bettelei funktioniert. Wer's nicht bringt, dem wird vom
Talenteschmied kurzerhand mal ein Bein zerschlagen, um die Spender richtig
zu beeindrucken.
Viel Politisches nach Gründung der Bundesrepublik wird
angesprochen, allerdings wird noch jeder wissen, wer denn der bayrische
Ministerpräsident war, der nach dem Ableben des terroristischen
Führungspersonals von Ausnahmegesetzen und Todesstrafe faselte. Da ist
schon schwieriger zu klären, wie eine nubische Nase in ein deutsches Gesicht kommt.
Was solls, Klar ist ein prächtiger Roman über ein ereignisreiches Leben und,
weils dazu gehört, über nahes, unbehagliches Sterben. Die Frage ist erlaubt
und wird gestellt, was ist der Mensch und wann hört er auf zu sein. Trotz aller
geschichtsträchtigen Unterhaltsamkeit serviert Christian Duda wegen der im
Vordergrund stattfindenden Lebenskatastrophen kein bequemes Buch.
Aber gerade
deswegen ist es so wertvoll.
Gustav Kiepenheuer Verlag
270 Seiten
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