I.
manchmal träume ich von einem gruseligen schlitten nur mit schwarzen socken beladen grundlos schmollenden fledermäusen die hinausfliegen wie bumerangs düsenjägern die an einer fettigen sonne kleben bleiben nach luft ringenden brettern im zu engen zaun mäusen mit keulen die nach katzen schlagen genussfertigem hasenkot in einer schneematsche liegend von pilzen die aus dem boden springen und rufen: hier bin ich einer verrückten oma die mir wind in den pulli stopft dem blöden knistern von flügeln, wenn die spatzen fliegen und von einer schnur an deren ende mein gesicht hängt II. zuerst zerschlug mir der steinerne hof das porzellan-knie hundsgemeiner schmerz es blutet wie aus abgeholzten zehen doch es waren katzen die vom gebälk der welt sprangen und den wundschleim wie milch leckten ich dachte katzen kotzen nie gras wenn man's mal braucht und dann dieses schnurren wie ein ewiger furz ich bewegte meine gedanken vorwärts wenn doch alle spatzen explodieren würden mitten in ihre katzenfresse denn in ihrem wohligen schlabbern liegt etwas böses begraben doch dann schiss mir eine dohle aufs haupt und alles war gut III. Ich bin ein bumperndes Psychoproblem Viele die mir ähnlich sind ertränken sich wahllos in Wolga und Dnjepr! Ich Mensch mit Hirnzeug spiele traurig Auf nur einem Bongo im Garten meiner Gehirnwindungen bei tiefer Mitternacht Wo ich auch bin lass ich ein Wölkchen Aus Glück und Peinlichkeit zurück Selbst-Psychowaschmaschinenbetrieb Ach, mein Ich ist so unrein und so wenig aus Tofu gemacht IV. Liebst du mich Du Maß globaler Leckerheit von Sahnetörtchen Der Stahlkautschuck meiner Liebe hält Mein humanides Verbal-Anästhetikum Du führst den Zweiwortsatz zu einsamen Glanze dein Fengshui pfeift wie der Wind und dein Wan-Tan ist stark und lecker Bewegst du dich viel? Musst du nicht Du lässt mich in Speichelüberfluss ertrinken Ich will dein abgenagtes Backwerkknöchlein sein Du bist so schön und du solltest dich mit Teeblättern bekleiden Ach könntest du nur Lauschen wie ich am Leben verzweifle Und meine Daseinsverschrecktheit immer wieder Liebe nenne V. Nach dem Verlassen des Stuttgarter Waldfriedhofs Die Seilbahn fährt los und zieht mich hinab Ins Tal, ins Land der Würstelbuden Wie schmierig Ergossenes Du knarrender Engel der Höhe Du rumpelnder Hassprediger meines Vertrauens Ich verspeise hungrig meine eigene Morbidität denn so hinterlass ich keine Spuren in der Teakholzwundersargmaschine mit Nägeln und Köpfen Technik fickende Menschen stehen da diese fröhlichen Zyankaligemüter Und summen noch fickender Sie sprechen quarkartig gerührte Worte Ach ne, es ist nicht schön Was gäbe ich jetzt für sprudelnden Marzipan Und eine scharfe Mama in Mauve |
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