Das erfährt auch der steinreiche Mason Verger, das einzige überlebende Opfer Lecters, der an Sauerstoff-Apparaturen
hängt und aussieht wie ein lebendig gewordener Schock. Über jede Menge Kopfgeld will er Hannibal in seine Gewalt bringen,
um ihn anschließend lebendig seinen speziell dafür gedrillten Schweinen zu Fraß vorzuwerfen.
Lecter, als Dr. Fall mittlerweile in Florenz abgetaucht, wäre längst erledigt, hätte sein Entdecker,
Commendatore Pazzi nicht Vergers dicke Dollarnoten vor den Augen.
So geblendet, darf er sich schon bald nicht mehr bei
bester Gesundheit über Lecters Geständnis wundern, der ernsthaft darüber nachdenkt, Pazzis's leckere Frau zu
verspeisen. Zeit für Hannibal, sich aus lauter Sehnsucht wieder in Starlings unmittelbare Nähe in Maryland anzusiedeln
und sich zunächst mit dem Lebensnotwendigsten auszustatten, eine Autopsiesäge, Aufbruchmesser, ausgezeichnet in der Hand
liegende Todschläger und, als echtes Schnäppchen, einen Schädelmeissel, dazu eine Armbrust. Ja, das sind feinste
Utensilien, um aus menschlichen Wesen für die Fleischtheke eine ordentliche Portion Grobgehacktes zubereiten zu können,
denn eins ist sicher, bei Thomas Harris fällt eine Schachtplatte etwas anders aus als üblich.
Auch sonst glänzt
der Autor durch etliche, nicht alltägliche Einfälle. Da wandern statt Gehirnmasse Pampers in geöffnete Schädel
und es bleibt abzuwarten, ob Verger's Hausmuräne Hannibals Nase verkostet während er dabei zusieht, dass die Schweinchen, die immerhin schon einen Filmemacher und dessen tiefgefrorenen Assistenten zur Sau gemacht haben, seine Füsse verspeisen.
Das Ende des Romans erstaunt jedenfalls und lässt nur einen Schluß zu: bei Erscheinen dieser Zeilen bastelt Harris,
voll auf der Erfolgsspur, schon kräftig an einer Fortsetzung.