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Schnipsel

Jonathon Keats - "Torso der Lügen"

Eine Besprechung von Dieter Löckener


J.P. ist per UPS unterwegs, in verwesenden Teilen, Absender ist irgendwer vom Juppiemagazin Portfolio.
Als Hauptverdächtige für den stinkenden Postversand drängt sich Gloria auf, ein Mordsweib im wahrsten Sinne des Wortes. Die hat sich zwischenzeitlich J.P.s Job gekrallt und ist zur Chefredakteurin des Magazins aufgestiegen, soweit das stets offensichtliche Motiv und ist oberfit mit dem Skalpell. Daddy Dr. Greene hat seine heißgeliebte Tochter vollendet in der hohen Kunst des Sezierens ausgebildet, wer sollte sonst J.P.s Herz herausgerissen und angebissen haben?
Die Ermittlungen gehen langsam voran, denn die Agenten sind harmlose Wesen; Emmett, der aussieht wie ein Golden Retriever und Brody, der sich selbst nicht erklären kann, warum er beim FBI gelandet ist.
Immerhin kommt für die Tat auch ein fünfzigjähriger, frustrierter und impotenter Rächer in Frage, wodurch Daddy in die kurze Reihe der Verdächtigen aufgenommen wird. Der vorsorgt Klientinnen, die sich ihre Silikonimplantate im Körper so oft umräumen lassen, wie ihre Esszimmermöbeln, oft veranlasst durch Geschenkgutscheine für eine Operation nach Wahl.
Wer denn nun erfahren möchte, ob die ehrgeizige, mit den Medien spielende Gloria, P.J. abgeschlachtet und bröckchenweise per UPS verteilt hat, kann das an dieser Stelle nicht, der örtliche Buchhandel hat da garantiert noch einen Torso der Lügen parat.
Übrigens sollte beim Einkauf darauf geachtet werden, dass als Lesebegleitung etliche Liter Alkohol im Hause sind, denn bei Jonathon Keats wird dermaßen gesoffen, dass Peinigungen durch regelmäßigen Riesenbrand nicht ausgeschlossen sind.

Ullstein Verlag 1999
302 Seiten
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