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Schnipsel

Karin Kristen - "Ewiger Schnee"

Eine Besprechung von Dieter Löckener

Lisa ist verliebt, obwohl sie den früheren Bergrettungsflieger Martin Bardon erst drei Tage kennt. Beide sitzen witterungsbedingt im dicksten Schneetreiben fest, Ort der Handlung ist das österreichische Skidorf Ischgl. Neben ihrer Clique hat Lisa Weigert vor allem Ralph im Gepäck, der sich bei ihr so einiges ausrechnet, Martin ist in Begleitung seines Bruders Benno. Nach etlichen Tagen Gefangenschaft und immer grösseren Schneemengen verschlechtet sich ohne Skifahrtmöglichkeit die Stimmung merklich, Platzangst macht sich breit in den erdrückenden Schneemassen, die unaufhörlich tobende Naturgewalt schränkt wegen der allgegenwärtigen Lawinengefahr die Bewegungsmöglichkeiten immer weiter ein, erste Lebensmittel werden knapp.
Trotz dieser dramatischen Ausgangssituation lässt Karin Kristen die knisternde Spannung teilweise vom Haken und driftet in Richtung gefühlvoller Lovestory. Ralph ist out, Martin bei Lisa in, der aber hat erhebliche, in der Vergangenheit begründete Probleme mit seinem Bruder und da offensichtlich ist, wer den Guten und wer den Bösen verkörpert, muss ein dunkles Geheimnis ins Spiel.
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Das bleibt natürlich nicht ungelöst, doch dazu muss Martin zwecks Rettungsaktion wieder in einen Hubschrauber. Abschließend ein Tipp an die Autorin. Sie wäre gut beraten, in künftigen Romanen auf ständige Wiederholungen durchaus einleuchtender Sachverhalte zu verzichten. Dass Rettungsflieger z.B. nicht nur für sich selbst, sondern auch für ihre Flugbegleiter verantwortlich sind ist zwar ein prima Gedanke, bedarf aber nun wirklich keines fünffachen Aufgusses.

Ullstein Verlag
352 Seiten
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