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Schnipsel

Mondweib

Silbern schwängert der Mond die Gräser,
Wälzt sich gähnend der Nacht entgegen,
Funken umtanzen kristallene Gläser,
Er folgt uns, der Spanner, auf dornigen Wegen.

Die Düfte des Waldes, so kraftvoll und brünstig,
Leuchtend, wie Ampeln, schwellen die Beeren,
Im Raum steht die Zeit, sie lächelt uns günstig,
Wird kaum je des Nächtens den Taumel verwehren.

Wirbelnde Feuer durchzucken den Himmel,
Gewaltige Spalten verschlucken die Nacht,
Im Innern der Erde kreischt tobend ein Schimmel,
Die Fluten des Mondes, sie steigen mit Macht.

Insekten umschwirren instinktvoll den Boden,
Hirsche zerstampfen das Gras in Ekstase,
Die Säfte des Lebens zerreißen die Hoden,
Der Dunst der Vermählung vernebelt die Nase.

Du drehst dich schwindelnd in federnden Kreisen,
Umbraust von des Mondes milchiger Suppe,
Lauschst nackt dem Wiehern und Grunzen der Meisen,
Entfliehst dieser Welt, du sternende Schnuppe.


Mick Zoch

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