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Schnipsel

Mario Puzo - "Omerta"

Eine Besprechung von Dieter Löckener


Weiter geht’s im Maffiageschehen zwischen den USA und Italien und es bleibt interessant mit Omerta, dem sizilianischen Gesetz des Schweigens. Jahrzehntelang zog Don Raymonde Aprile geschickt an allen Mafiafäden, nie hatte man ihn am Wickel, jetzt soll Neffe Astorre Viola ans Ruder. Doch gerade, als der Don den braven Ruhestandsbürger mimt, geht’s ihm brutal und endgültig an den Kragen, wird er profimäßig abserviert.
Kurt Cielke vom FBI ermittelt, doch der hat es schwer, auch nur ein Motiv für diese Bluttat ans Licht zu fördern, offensichtlich war der früher so beinharte Don mittlerweile mit allen Gegenspielern im Reinen.
Aber, neben FBI und New Yorker Polizei kommen als Gegner noch die alten Konkurrenten Timmona Portella und Inzio Tulippa ins Spiel. Letzterer wird auch "Der Schutzimpfer" genannt, ist mit einer Milliarden schweren Kriegskasse ausgestattet und hegt und pflegt seinen Hang zur privat verfügbaren Atombombe.
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Druck wird gemacht, Cielkes Schäferhunde verabschieden sich nicht ganz freiwillig von ihren Herzen, der FBI-Mann befindet sich in einer Phase der Einschüchterung von der keiner weiss, ob sie wirkt.
Astorre jedenfalls soll es ohne Schnörkel direkt ans Leder gehen, doch sehr zum Leidwesen der mordlüsternen Sturzo-Zwillinge, Fachkräfte zur Erledigung gut bezahlter Beseitigungsaufträge hält die maßgeschneiderte kugelsichere Weste.
11 Jahre lang hat der alte Don seinen Neffen gewissenhaft auf seine künftigen Pflichten vorbereitet, als ihm nun mit damenhafter Unterstützung die Zwillinge ins fein gesponnene Netz gehen, kann der große Abschlußtanz beginnen. Da muss dann auch der erfahrene Cielke eingestehen, dass er bisher nicht die geringste Vorstellung davon hatte, was es bedeutet, einem hartnäckig entschlossenem, echten Mafioso gegenüberzustehen, der die Ehre über alles achtet.

Wer Omerta mit Interesse gelesen hat, wird bedauern, dass Puzo's Zeit auf Erden 1999 abgelaufen ist, sowas wie "Fortsetzung folgt" ist diesmal also ausgeschlossen.
Seinen Fans und Einsteigern bietet Ullstein aktuell als Taschenbuch in diesem Jahr noch den tollen Doppelband "Der letzte Pate" zusammen mit "Mamma Lucia" an, die sagenhaften 1048 Seiten gibt's ab sofort für 'nen mafiakontrollierten Zwanziger.
Da ist zugreifen wohl angenehme Pflicht.

Ullstein Verlag
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