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Schnipsel

Matthew Reilly - Ice Station

Eine Besprechung von Dieter Löckener

Vorsicht, dieses Buch ist ein reiner Kampfkoloss, Fans von seitenlangen, ausgeprägten Actionszenen kommen voll auf ihre Kosten. Da bersten ständig Splitter- und Blendgranaten, bohren sich Armbrustpfeile in Stirne, brechen Nasen, Brustkörbe und Schädel, laufen Augen aus, so mancher ist schon tot, ehe er den Boden erreicht.
Ort der stets in Bewegung bleibenden Handlung ist die Antarktis.
Unter der dortigen Ice Station Wilkes entdecken Taucher ein Raumschiff und damit bricht die Hölle aus. Die sonst nur wissenschaftlich genutzte Station wird von einer Sekunde zur anderen zum Tummelplatz und Mittelpunkt der Politik.
Amerikanische, französische und britische Agenten und Militärs üben sich im anrichten von Blutbädern und metzeln sich gegenseitig ab unter aktiver Beteiligung einer Horde gewalttätigster Killerwale, die sowas wie Free Willy schon zum Frühstück kleinmachen. Exekutionen, auch von Zivilisten sind an der Tagesordnung, aber auch die Wissenschaftler wie Renshaw sind nicht ohne.
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Der soll eine Hinrichtung mit einer Spritze voller Abflussreiniger vorgenommen haben, nun rettet er Lieutnant Shane Schofield das Leben. Der, eine gelungene Mischung aus Bond, Rambo und Mc Gyver wird in Fachkreisen nur Scarecrow genannt, muss nun zur Höchstform auflaufen, auch um den eigenen Geheimdienst in die Schranken sprich Gräber zu weisen.
So vergißt Reilly bei aller militärischer Bolzerei nicht das zwanghafte Streben aller Supergeheimer nach dem alleinigen Besitz wichtiger Informationen anschaulich zu würdigen. Auch die freie amerikanische Presse darf zum Überleben des Helden samt zu rettendem Kind und Seehund Wendy etwas beitragen.
Recht geschmackvoll kommt eine eher unfreiwillig komische Szene rüber: "Und dann, ehe er recht wusste, was ihm geschah, begann der große Seehund ihn aufzufressen. Roh, mit großen, mächtigen Bissen."
Na dann, guten Sushi-Appetit.

Ullstein Verlag
652 Seiten
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