Schnipsel

Lisa Scott - "Und wenn du nicht die Wahrheit sprichst"

Eine Besprechung von Dieter Löckener


Die Idee ist nicht gerade neu. Da hat Tochter Paige im Drogenrausch ihre verhaßte Mutter erstochen und der brave Vater Jack Newlin gesteht den Mord. Das erregt wie üblich Aufsehen, denn Jack malocht nicht am Hochofen, sondern ist Anwalt in der angesehensten Kanzlei der Stadt. Zu seiner Verteidigung heuert er Mary und Judy an, Frischlinge auf dem Gebiet mit der Erfahrung zweier Strafprozesse. Eine bessere Vertretung braucht er schließlich nicht, denn er bekennt sich ja schuldig und erwartet so ein mildes Urteil für eine Tat im Affekt.
Doch der Fall wird plötzlich mehr als nur eine Formsache, denn als Star der Staatsanwälte kommt in diesem Prommifall Dwight Davis an die Front, ein versessener Gewinner ohne Privatleben. Der gräbt hinter Newlins sauberer Fassade immer mehr aus, was auf vorsätzlichen Mord schließen läßt und damit sind mit der Staatsanwaltschaft keine Kompromisse mehr möglich, schließlich will man sich keine Kollegenkungelei vorwerfen lassen. Aber auch Mary ist nicht untätig, vieles deutet plötzlich auf Paiges Unschuld hin, damit säße der geständige Jack umsonst in der Kiste.
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Leider folgt nun nicht das, auf das sich jeder freut, nämlich der große Gerichtsshowdown nach dem Motto David gegen Goliath, Lisa Scott verzichtet darauf zu Gunsten einiger Aktionszenen, was bei der sonstigen Klasse des Romans allerdings nur zu geringen Punktabzügen führt.

Blanvalet/Goldmann Verlag
414 Seiten
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