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Schnipsel

Andrew Taylor - Die vier letzten Dinge

Eine Besprechung von Dieter Löckener

Hochwürden Sally Appleyard, frischgebackene Diakonin der Londoner Gemeinde St. George ist verzweifelt, sie wurde vor allen Leuten bei der allerersten Predigt in ihrer Kirche von der alten Audrey Oliphant beschimpft und verflucht, Gott verdamme Dich und die Deinen. Kurz danach nam sich die Alte das Leben und der Alptraum für die Priesterin beginnt. Zunächst gibt's Ärger mit ihrem als Polizist tätigen Gatten Michael und das Verhältnis zum Vorgesetzten Derek steht auch nicht zum Besten. Zur Entlastung im persönlichen Bereich muß daher unbedingt ein Kindermädchen für die vierjährige Tochter Lucy her, Carla.
Als Carla eines Tage nicht aufpasst, ist der viel zu kinderfreundliche, leicht pervers veranlagte Eddie da, entführt die Kleine und übergibt sie Angel, einer echten Irren, die in seinem Hause einen Keller schalldicht hat ausbauen lassen. Lucy ist nicht das erste Kind in diesem Keller und wer weiß, mit was Angel da die große Gefriertruhe gefüllt hat.
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Beginnend mit einer nicht zu identifizierenden Kinderhand, gefunden auf einem Grabstein, steigt nun unaufhaltsam die Spannung, abgehackte Beine, niedergelegt in einer Kirche, folgen, alles Botschaften an die Eltern zu den letzten vier Dingen, Tod, Gericht, Himmel und Hölle. Für die verfluchten Eltern ändert sich die Welt, Polizistin Yvonne drängt in Michaels beruflichen Alltagsablauf und Derek entpuppt sich plötzlich als richtiger Charmeur und verpasst der Diakonin gegen ihren Willen eine geballte Ladung seelsorgerischer Zuwendung.
Aber auch damit ist der kleinen Lucy nicht geholfen, ihre einzige Chance ist und bleibt Eddie, aber der ist nun mal abhängig von Angel und deren Vorstellung, dass dieses Kind für etwas Besonderes bestimmt ist.
Andrew Taylor präsentiert hier den ersten Teil einer Triologie, die noch dieses Jahr mit Teil zwei, betitelt "Das Recht des Fremdlings" weitergeführt wird.
Man darf gespannt sein.

Zsolnay Verlag
364 Seiten
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