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Stadtkühe     

hocken in den cafes und den auslagen und sind bedeckt von madenhackern
von kuhreihern und ihre euter sind prall gefüllt und sie muhen wie hymnen
während sie das gras zwischen ihren hufen gerben und sich mit milchschaum
umgeben was sie wiederkauen ist wahnsinnig interessant denn sie haben
keine natürlichen feinde weil sie sind einfach zu wichtig und außerdem
nützlich das sagt man jedenfalls aber stimmt es auch und hat die urbanistik
hat die stadtsoziologie nicht einfach völlig übersehen dass sie längst in der
überzahl sind und dass sie kalibrieren wie laut gesprochen wird in den straßen
dass sie keinen widerspruch dulden werden und ihre masse bedrohliche
dimensionen angenommen hat und überhaupt was können wir tun wir haben
keine natürlichen freunde mehr und müssen wir uns alle umschulen lassen zu
madenhackern oder gibt es noch alternativen?


© Jonis Hartmann (Hamburg, 2013)

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