Aus den Schongauer Nachrichten vom 26.10.10

Schalander-Kleinkunst: Einstand nach Plan

von Manuela Schmid
Schongau - Einen besseren Einstand hätte sich das Schalander-Team an seinem neuen Veranstaltungsort, dem Schongauer "Eulenspiegel", wohl kaum wünschen können:
Als "Zwei Männer nur mit Gitarre" standen Roland Hefter und Michi Dietmayr zum Programmstart des Schalanders auf der Kleinkunstbühne - und starteten abwechselnd einen Großangriff auf die Lachmuskeln der Besucher. Hefter brachte gleich zu Beginn mal so richtig Stimmung in den Saal, als er musikalisch vom "Urlaub auf der Wiesn im feschen Trachteng'wand" schwärmte - als gleichwertigen Ersatz für Ferien auf Hawaii unter Palmen. Für Lachsalven sorgte sein Song über die "Single-Socke" - die einzelne Socke, die nach dem Waschen immer übrig zu bleiben scheint und deren Gegenstück er ständig vergeblich in der Waschtrommel sucht - mit dem Ergebnis, dass sich bei ihm zuhause inzwischen schon eine Kiste voll "Single-Socken" angehäuft hat.
Ebenso gut kommt Hefter an, als er dann über's Autoputzen mit der Unterhose berichtet und meint, dass die Slips der Frauen heutzutage für solche Zwecke überhaupt nicht mehr taugen würden, sondern höchstens noch als Zahnseide benutzt werden könnten.


Roland Hefter / Foto: M. Schmid

Als Michi Dietmayr dann auf die Bühne kommt, ist gleich mal das Publikum gefragt und darf den Mann an der Gitarre mit kräftigen "Null-Acht-Fünfzehn"-Sprechchören unterstützen. Äußerst amüsant ist auch Dietmayrs musikalische Schilderung einer wahren Odyssee, die er bei seinen Besuchen am Arbeitsamt miterlebt hat - mit dem Ergebnis, dass er als waschechter Münchener am Ende im Ausländeramt landet, wo dann ein schlauer Beamter schließlich feststellt, dass München ja in Bayern liegt und nicht in Übersee.
Schier zum Kreischen ist dann aber Dietmayrs musikalische Aufarbeitung eines missglückten Sieben-Minuten-Quickies mit einer Ostdeutschen, deren Dialekt daran schuld war, dass es mit der Manneskraft nicht so funktionieren wollte wie es eigentlich sollte.
Die Ausschnitte aus ihren jeweiligen Soloprogrammen, welche die beiden Gitarristen auf die Bühne brachten, waren aber nicht nur witzig und amüsant, sondern zum Teil auch sehr hintergründig. Etwa, wenn Roland Hefter - mit nacktem Oberkörper und herunter gelassener Hose - einen Thailand-Touristen an den Pranger stellt.
Oder wenn er von den Gutaussehenden singt, die immer nur auf ihre Schönheit gesetzt haben, und ihnen mit auf den Weg gibt: "Irgendwann hängt bei dir a der Bus'n bei de Knia". Nach etlichen begeisterten Zugaberufen verabschieden sich die "Zwei Männer nur mit Gitarre" mit einem gemeinsam gesungenen Liebeslied.
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