Koeberles Gastkolumne

Liebe Freunde der Runkelrübe, leichter Musik, stickiger Kneipenluft, geistiger und anderer Getränke!

Das habe ich jetzt davon - einmal, nach all zu übermäßigem Alkoholkonsum (auch ein Konservenfabrikant muß ab und zu die Sorgen des alltäglichen Eindosens und Konservierens vergessen), den Mund etwas zu weit aufgemacht, schon wurde ich dazu verdonnert, meine kostbaren Gedanken auf dieser Seite meines geliebten Stammlokals zu veröffentlichen. Es stimmt schon - Kritik üben ist einfach - selbst etwas beitragen! Wie schon Karl Valentin so richtig sagte: "Kunst ist schön, macht aber auch viel Arbeit." oder Gitte: "Beiß nicht gleich in jeden Apfel" kann ich, in Anbetracht der Worte, welche mir bis dato noch fehlen, nur hoffen, daß sich bis zum Ende dieses Kommentars noch ein roter Faden findet, welcher durch meine zerfurchten Konservenfabrikanten-Gehirnwindungen läuft. Da sich diese Kolumne ja mit den Wesen, welche sich abends in Kneipen und sonstigen Lokalen, hier insbesondere im Eulenspiegel in Schongau, aufhalten, beschäftigen soll, fällt mir als erstes natürlich sofort die Frage ein, warum eigentlich mehr Männer als Frauen Kneipen besuchen, obwohl doch jeder weiß, was jeder weiß, dass nämlich Männer im Vergleich zu Frauen nur im Verhältnis 100 zu 105 auf dieser Welt vorkommen.


Liegt es vielleicht daran, daß Mädchen schlauer sind als Jungs?

Jetzt schreit wahrscheinlich die ganze Kneipen-Männer-Fraktion lautstark auf, doch eine in England durchgeführte Studie an 3200 Kindern unmittelbar vor der Einschulung zeigte: Bei acht von neun Kriterien schneiden Mädchen deutlich besser ab, als Buben.


Was ist aber nun soviel schlauer daran, die Abende nicht in Kneipen zu verbringen?

Ganz einfach: Wenn man zu Hause bleibt, kann man nicht in die ständigen Raufereien und Schägereien verwickelt werden, welche aufgrund der Tatsache, daß mehr Männer als Frauen Kneipen besuchen immer wieder aufkeimen, denn nach einer Studie der Zeitschrift Brigitte gelten 600000 Kinder in Deutschland als "ausgeprägt aggressiv", Jungen doppelt so häufig als Mädchen. Darum der Aufruf an alle Frauen: Besucht öfter mal die Eule, damit sich die Jungs wieder einbremsen! Der aufmerksame Besucher des Eulenspiegels in Schongau hat aber längst bemerkt, daß in diesem Lokal ein friedliebendes Volk zu Gast ist, welches anständig und freudig die leckeren Speisen und Getränke, welche sie von der freundlichen (weiblichen!) Wirtin Inge oder einer ihrer ebenso freundlichen (auch weiblichen!) Mitarbeiterinnen serviert bekommen, verzehrt und nur eine kleine Zahl derer greift hin und wieder zu ihren Waffen, die sie dann mehr oder weniger gekonnt auf ein buntes, rundes Brett an der Wand

schleudern, wobei das Ziel so oft verfehlt wird, dass die Rückwand des Eulenspiegels inzwischen dermaßen durchlöchert ist, wie es selbst der heisshungrigste Holzwurm sein Leben lang nicht zustande bringen würde. Inzwischen finden ja auch schon kneipeninterne Wettkämpfe unter den geltungssüchtigen Kämpfern statt, wobei nicht um die Gunst der sowieso nicht anwesenden Frauen, sondern einzig und alleine um die Platzierung in einer ebenso kneipeninternen Rangliste gebuhlt wird,


Sonja

was scheinbar wiederum nur den Zweck des Imponierens gegenüber dem nicht anwesenden weiblichen Geschlechts dient. Dies ist noch absurder, da sich ja immer wieder die eine oder andere Frau (gell Sonja!) findet, welche den Platzhirschen zeigt, wo der Bartl den Most herholt.
Ich persönlich bevorzuge allerdings den Kampf um eine Gewinnprämie in flüssiger Form, wobei sich Peter Neumann inzwischen als ein bevorzugter Verlierer herausgestellt hat, weil er den wirklich hervorragenden Geschmack des schottischen Laphroig zu schätzen weiß.


Wenn also auch Sie einen bezahlfreudigen Gegner beim Dart-Spiel suchen, bin ich gerne bereit den zu diesem gutaussehenden, blonden, jungen Menschen herzustellen.

Rein in die Dose und Deckel d'rauf...

euer

Konservenfabrikant Koeberle


Peter

© Alexander Heger - 14.4.1999

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