Wer nun Interesse hat, sich abseits esoterischer und/ oder
religiöser Mode-Zugangssichtweisen eines "Buddhismus
light" mit dessen Kerngedanken zu beschäftigen, dem sei
als Einstieg das Büchlein
"Buddhismus
für Ungläubige" von Stephen Batchelor empfohlen.
Weit mehr als nur eine Einführung zeigt dieses Taschenbuch den
philosophischen Hintergrund und die weitere Entwicklung von
Gautamas Ursprung zu den unterschiedlichen buddhistischen
Richtungen auf. Die zeitlose Tiefe dieser Gedanken antizipiert
unsere aktuelle gesellschaftsmoralische Verantwortung und macht
für den Einzelnen nachvollziehbare Vorschläge zum
immerwährenden "Was kann ich tun?" Der Autor will
sich nicht in theologischen Theorien und esoterischen Spekulationen
verheddern, sondern führt die originären Erkenntnisse
Gautamas mit den Erfahrungen zusammen, die heute jeder in seinem
eigenen Lebensprozess machen kann. Es ist folglich auch kein Buch
über den Buddhismus als Weltreligion, geschweige denn ein
Bekehrungsversuch, da sich die festgefahrenen Traditionen des
Buddhismus wie bei jeder Religion von der ursprünglich
selbstbestimmten, kritischen Spiritualität weit entfernt
haben.
Möglicherweise ist das Buch gerade wieder mal vergriffen.
Alternativ und ebenso unesoterisch beschäftigt sich aber auch
Volker Zotz mit der Thematik in dem TB mit dem allerdings
unglücklich gewählten Titel:
"Mit Buddha das Leben meistern" -
im Untertitel etwas gelungener: "Buddhismus für
Praktiker". Interessanterweise hat Zotz' Einstieg
vielleicht gerade wegen des Titels eine noch wohlwollendere
Kritikerbewertung und wurde auch
hier schon
besprochen...
© Werner Friebel