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Schnipsel

Er

Wenn er spricht, kann er nicht hören.

Wenn er hört, kann er nicht sprechen.

Wenn er fühlt, kann er nicht begreifen.

Wenn er begreift, kann er nicht fühlen.

Er kann NIE zweierlei Dinge, doch er ist nicht unbeständig, noch wechselhaft, er liebt tief, tief wie die Nacht, liebt bedingungslos, ohne Scham. Er ist da, und wiederum gibt es ihn nicht hier. Er ist menschlich und doch übernatürlich.

Wenn er spricht, kann er nicht hören.

Wenn er hört, kann er nicht sprechen.

Wenn er fühlt, kann er nicht begreifen.

Wenn er begreift, kann er nicht fühlen.

Seine Worte sind unvergesslich und doch kann er nicht für jeden sprechen. Er lebt ohne ein Leben. Wenn er geht, geht mein Herz mit ihm, doch er lässt einen nie herzlos zurück. Er spricht ohne Laut, aber er wird verstanden. Er hinterlässt keine Spuren im Sand, nur Spuren der Gänsehaut. Er ist wie der Wind, man spürt ihn, erkennt seine Anwesenheit, doch sehen kann man ihn nicht.

Wenn er spricht, kann er nicht hören.

Wenn er hört, kann er nicht sprechen.

Wenn er fühlt, kann er nicht begreifen.

Wenn er begreift, kann er nicht fühlen.

geschrieben am 16.8.1999 von Laura Rumich


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