Herr Mühle, Ihr erster Roman „Zelenka“ ist im Intrag-Verlag erschienen. Die Hauptfigur in Ihrem Kriminalroman spielt Marion Zelenka, eine Polizeibeamtin. Was ist das Besondere an Marion und warum haben Sie gerade eine Frau als Protagonistin gewählt? Kommissarinnen sind halt IN. Doch das ist nur zum Teil der Grund für eine Frau als Protagonistin. Viel gravierender ist, dass mir kaum eine der aktuellen Serien-Kommissarinnen zusagt. Sie sind mir zu starr, zu brav und zu fern jeglicher Realität. Insofern denke ich, dass die Zelenka eben anders ist. Außerdem ist mein Roman so aufgebaut, dass die Kommissarin nicht nur an einem Fall klebt. Die Vielschichtigkeit schafft mir zudem Gelegenheit zu einer schärferen Charakterisierung. Ist Ihre Marion also völlig real in ihrem Handeln? Natürlich nicht. Sonst wäre es ja kein Roman, sondern eher ein Polizei-Report. Ich versuche, eine Balance zu halten zwischen Realität und Fantasie mit dem Ziel, glaubwürdig zu bleiben bei meinen Figuren und in der Story. Wenn ich richtig informiert bin, haben Sie bereits einige Kurzgeschichten im Internet veröffentlicht. Wann entdeckten Sie Ihre Vorliebe fürs Schreiben? Meine Vorliebe fürs Schreiben entdeckte ich als Pennäler, wurde aber von meinen Eltern – zum Glück – davon abgehalten, meinen Lebensunterhalt damit verdienen zu wollen. – Als Rentner keimte die alte Vorliebe wieder auf, und das Internet bot mir ein wunderbares Forum für meine ersten schriftstellerischen Gehversuche. Schrieben Sie für Internet-Foren nur Krimi-Kurzgeschichten? O nein. Meist waren es Erlebnisberichte, Glossen und Kurzgeschichten sowie Rezensionen über Bücher, CDs und DVDs. Sind Sie auch in Anthologien zu finden? Meine erste Krimikurzgeschichte „Am Haken“ musste ich im Internet wieder löschen, da sie bei einem Wettbewerb in gedruckter Form in einer Anthologie aufgenommen wurde. Seither bin ich mit Märchen und anderen Geschichten in fünf anderen Anthologien vertreten, vier weitere befinden sich in Druck. Sie hatten Glück und haben schnell einen Verleger gefunden. Wie waren Ihre Erfahrungen bei der Verlagssuche und welche Empfehlung würden Sie anderen Autoren geben, die den Wunsch hegen, ihr Werk zu veröffentlichen? Nie aufzugeben! Der Weg ist steinig und mit Frustgefahr gepflastert. Vor allem hüte man sich vor Verlagen, die vom Autor sog. Druckkosten-Beteiligungen verlangen! Wer unbedingt sein Buch gedruckt haben möchte, kann sich an „Books on demand“ im Internet wenden. Da bekommt der Autor einen fairen Preis, muss sich aber um den Vertrieb seines Buches selber kümmern. Ihr Verlag INTRAG verlangte also keinen Zuschuss von Ihnen? Natürlich nicht! Sonst wären wir nie zusammen gekommen. Nein, ich erhielt einen fairen, ordentlichen Autorenvertrag. Wird es eine Fortsetzung von Zelenka geben? Ich arbeite daran. Insgesamt schwebt mir eine Art Trilogie vor. Mehr dazu wird nicht verraten. Herr Mühle, ich wünsche Ihnen für Ihren Roman viel Erfolg und bedanke mich für das Interview.
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